Die Identitätsentwicklung ist ein dynamischer Prozess, der ein Leben lang fortdauert. Sie beinhaltet eine Vielzahl an Bausteinen, wovon die Geschlechtsidentität einer ist.
Bei Geburt wird jedem Säugling, basierend auf äußeren und inneren Geschlechtsmerkmalen – biologischen Markern – ein Geschlecht zugewiesen. Zumeist „weiblich“ oder „männlich“. Bei den meisten Menschen stimmt diese Zuweisung auch mit der inneren Wahrnehmung „männlich/weiblich“ zu sein überein. Menschen, die sich allerdings nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen zugewiesen wurde, sondern mit dem jeweils anderen bezeichnen sich als transident, transgender oder einfach als Trans*.
Die fehlende oder beeinträchtigte Übereinstimmung zwischen der innerlich wahrgenommenen Geschlechtsidentität und der äußeren Zuweisung aufgrund körperlicher Merkmale, löst oftmals Leid aus, das als Geschlechtsdysphorie bezeichnet wird. Daraus ergeben sich vielfach weitere Schwierigkeiten für die Seele: Ängste, Minderheitenstress, depressive Episoden, lebensmüde Gedanken, Probleme im Kontakt mit Anderen oder ein geringes Selbst(wert)gefühl.
Ein Schwerpunkt in meiner Praxis liegt in der Begleitung von Kindern, Jugendlichen und deren Familien auf dem Weg zu einer (möglichen) Transitionsbehandlung. Mein Vorgehen ist affirmativ und zugleich ergebnisoffen.
Bei Kindern und Jugendlichen, die noch mitten in der psychosexuellen Entwicklung sind, ist eine ausführliche Diagnostik besonders wichtig. Gefühle von Geschlechtsinkongruenz wie auch die Geschlechtsdysphorie können vorübergehend sein oder Ausdruck innerer Konflikte sein, die nicht ursächlich in der Geschlechtsidentität liegen. Ziel ist es gemeinsam herauszufinden, ob eine Transidentität vorliegt und was dies für das weitere Leben und die Arbeit in der therapeutischen Beziehung bedeutet. Sollte sich eine transidente Entwicklung bestätigen, so begleite ich den Weg der Transition therapeutisch.
Bei vorübergehender Geschlechtsdysphorie bzw. Geschlechtsinkongruenz werden andere therapeutische Wege beschritten.
Das Ziel der Psychotherapie ist es, junge Menschen auf ihrem Weg der Identitätsfindung zu unterstützen, dabei steht im Vordergrund, ihnen Erfahrungs- und Denkräume zu ermöglichen in denen sie „sie selbst“ sein können und zu diesem Zwecke eruieren können, wer diese*r „sie selbst“ eigentlich ist.
Meine Rolle als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin sehe ich über die Diagnostik hinaus sowohl im therapeutischen Angebot an junge Trans Menschen, als auch in der durchdachten und fundierten Indikationsstellung für potentielle gegengeschlechtliche medizinische Maßnahmen, wo diese notwendig erscheinen.
Die Arbeit mit dem gesamten Familiensystem ist mir dabei ein besonderes Anliegen, da ich der Überzeugung bin, dass nie nur das Kind oder Jugendliche in Transition gehen, sondern die ganze Familie beziehungsweise das ganze engere soziale Umfeld der jungen Trans Menschen.
Bei Fragen oder bei Interesse an einem Termin können Sie mir gerne eine Nachricht schicken oder mich anrufen, um ein unverbindliches Gespräch zum Kennenlernen zu vereinbaren.